Unsere Vereinsgeschichte

Wie war das eigentlich damals?

Es begann wie es nicht anders sein konnte, mit einem kleinen Zelluloidball in Erlenbach, einem Teilort der Gemeinde Ötisheim. Hier frönten einige Familien dem „Tischtennis-Spielen“ als Sonntagsvergnügen. Bald bemerkte man, dass es nicht nur Spaß bereitet, sondern auch den nicht zu verachtenden Nebeneffekt der Körperertüchtigung hatte. So kam der Gedanke zum Tragen, seine Kräfte mit Gleichgesinnten zu messen. Die Fa. Walter & Co. stellte ihre Kantine zur Verfügung und die Platte war täglich benutzbar. Mit den ungewöhnlichsten Materialien waren die Schläger ausgerüstet: Da gab es welche, die mit Gummi, Kork oder gar mit Schmirgelpapier belegt waren – gekauft oder Marke Eigenbau!

So traten die „Sechs“ vom TC Walter am 24.4.1953 zum ersten Freundschaftsspiel im „Löwen“ in Dürrmenz an. Das waren Albrecht Walter, Gotthard Keller, Alfred Keller, Werner Rath, Max Leopold und Ulrich Knöller. Insgesamt wurden in diesem Jahr 31 Spiele absolviert. Gegner waren die Spieler vom TTC Gack, ebenfalls eine Firmenmannschaft, mit Meller, Neininger, Forberger, Stein, Brandt und Spieß. Desweiteren wurde gegen die Teams TTF Freundschaft Mühlacker, Lomersheim, Pinache, Illingen, Maulbronn, Enzberg sowie Kornwestheim angetreten. Aus dem Zusammenschluß der TTF Freundschaft und des TC Walter Erlenbach entstand am 15.6.1954 offiziell die TTFreunde Walter Erlenbach. Gründungsmitglieder waren die Herren: Albrecht und Siegfried Walter, Ulrich Knöller, Gotthard Keller, Alfred Keller, Werner Rath, Max Leopold und Werner Schuhmacher.

Der Verein wurde im Jahr 1961 in TTF Ötisheim-Erlenbach umbenannt. Ab 1954 wurde der offizielle Spielbetrieb im Bezirk Ludwigsburg aufgenommen. Von 1958 bis 1962 war der Club dem Bezirk Schwarzwald zugeordnet und kam so zu neuen sportlichen Beziehungen. So manchen Älteren im Verein werden die Fahrten bis hinter Freudenstadt noch in Erinnerung sein, besonders im Winter! Da die Fa. Walter das „Spiellokal“ zur Fertigung benötigte und auch der Verein wuchs, wurde in die Gemeindehalle nach Ötisheim umgezogen. Wer erinnert sich nicht an die „tollen“ sanitären Einrichtungen und an den guten Geist der Halle, Frau Martha Albrecht? Am 8.5.1960 führten die TTF-ler ein 2-er Turnier im Corbillon – Cup – System durch. Das war damals im Bezirk Schwarzwald etwas Einmaliges. Es war ein Herrenturnier und die Sieger des ersten Turnieres hießen: 1. Gutjahr/Glander – Birkenfeld, 2. Gille/Hohl – Pinache, 3. Bennies/Großmann – Wildbad. Jungen: 1. Neumann/Calw, 2. D. Sauter/Ötisheim, 3. G.Fricker/Wiernsheim Doppel: Neumann/Werkmann – Calw vor D. Sauter/R. Könne – TTF Ötisheim-Erlenbach. Die Jugend suchte ihren Sieger in einem Normalturnier. 1962 wurden auch die Damen ins Turnier einbezogen. Seit diesem Jahr vertreten die Damen vom TTF die Farben des Vereins! Zwei Damenteams konnten gemeldet werden und sorgten mit ihrer Spielstärke schnell für Furore. Die Geschwister Inge und Gudrun Common sowie Margarete Dingler und Gudrun Schieferdecker sind noch in guter Erinnerung. Selbst für einige der besten Akteurinnen aus Maulbronn und Mühlacker waren die TTFreunde die sportliche Heimat. Ab der Saison 1962 spielten die TTFler wieder im Bezirk Ludwigsburg. Sportlich gesehen ging es in den Jahren zwischen 1960 und 1970 auf und ab, sowohl was die Zahl der Mannschaften angeht, als auch von der Leistung her gesehen. Doch immerhin stellte der Verein 1964 schon 3 Herren, 2 Damen, sowie 2 Mädchen- und Jungenteams. Der große Coup gelang den Herren 1 in der Runde 1970/71, als sie mit den beiden Neuzugängen Wolfgang Bauer und Erhard Wolf Meister der Bezirksklasse mit 25:3 Punkten wurden und dabei kein Spiel in der Verbandsrunde abgaben. Dies bedeutete den Aufstieg in die Bezirksliga, der höchsten Klasse im Bezirk Ludwigsburg. Die glücklichen Aufsteiger waren damals Wolfgang Könne, Wolfgang Bauer, Peter Wagner, Roland Liefke, Albrecht Walter und Erhard Wolf. Leider konnte die Klasse nicht gehalten werden, aber bis 1977 spielte man in der Bezirksklasse. Die Damen waren zeitweise im gleichen Zeitraum in der Bezirksliga vertreten. 1975 erfolgte dann der Umzug in die neu gebaute Schulsporthalle, die 21m x 45m groß war.

Ende der 70iger Jahre trugen 3 Herren, 2 Damen, 2 Jungen sowie eine Mädchenmannschaft die Farben des Vereins. 1979 wurde der Verein 25 Jahr alt und dementsprechend wurde das Jubiläum im großen Rahmen mit vielen Ehrungen in der Gemeindehalle gefeiert. Sportlich gesehen kam es 1980 zu einem Umbruch. Das inzwischen seit 1960 durchgeführte Turnier war in die Jahre gekommen und die Tischtennisfreunde wagten sich an das 1. Enzkreisturnier. Der Enzkreis ist ein politisches Gebilde und in drei Sportkreise eingeteilt. Bezirk Ludwigsburg, Schwarzwald und Pforzheim. Um endlich einmal den Sportlern die Gelegenheit zu geben, intern im Enzkreis ihre Kräfte zu messen, wurde der Sprung ins kalte Wasser gewagt. Das Turnier war für Veranstalter und die beteiligten Akteure ein großes Ereignis.

Die achtziger Jahre waren für den Verein ein mehr als erfolgreiches Jahrzehnt. Doch auch an der Vereinsspitze tat sich etwas. Ulrich Knöller, seit 1954 Vorsitzender des Vereins, gab sein Amt ab und vertritt den Club weiterhin als Repräsentant. 1983 übernimmt Albrecht Walter das Vereinsruder. Auf dem sportlichen Sektor konnten die Herren 1 die Saison 1979/80 als Kreisligameister abschließen und stiegen in die Bezirksklasse auf. Diese konnte bis auf 1985/86 das ganze Jahrzehnt über gehalten werden. Man stellte in dieser Zeit 5 Herren, 2 Damen, eine Mädchen, 2 Jungen und auch 2 Jahre lang eine Schülerinnenmannschaft. Die Herren 2 waren 1982/83 und 1983/84 sogar in der Kreisliga angesiedelt. Die anderen Herrenteams in den Kreisklassen. Die Damen 1 spielten von der Kreisklasse bis Bezirksliga und die Damen 2 war in der Kreisklasse. Erfolgreich war auch der Nachwuchs, wobei die Schüler sogar zweimal die Bezirksliga erreichten.

1989 bleibt den TTFlern sicher in bester Erinnerung, da man nach zehnjähriger Unterbrechung fast genau auf den Tag noch einmal ein Enzkreisturnier veranstaltete. Insgesamt 230 Meldungen wurden verzeichnet. Das Endspiel der Herren in der  A- Klasse bestritten Wolf und Reuster,  Badenligaspieler aus Dietlingen, wobei sich Wolf mit 2:1 den Titel holte. Doch auch Sportler vom TTF verbuchten achtbare Plazierungen. Richard Könne belegte einen tollen vierten Rang bei den Herren und Herbert Mahler wurde Sieger in der C-Klasse. In der Doppelkonkurrenz sicherte er sich mit Bernhard Müller den Titel. In der B-Klasse wurden Hug/Boger Dritte und Susanne Mezger erreichte Platz drei bei den Damen. Obendrein gab es noch einen dritten Rang von Sieber/Mezger vor Seemann/Katrin Knöller.

Beim Verein selbst gab es einen Einschnitt: So gab das Gründungsmitglied Ulrich Knöller seinen Rücktritt aus dem Vorstandsgremium bekannt. „Utz“, wie er im Club genannt wird, hatte 35 Jahre für seinen TTF die Verantwortung getragen. 29 Jahre davon war er Vorsitzender und die letzten 10 Jahre fungierte er nebenbei noch als Repräsentant. Doch auch lange Jahre stand er für die TTFler als Spieler zur Verfügung. Für all diese Aktivitäten und Verdienste wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

1989/90 war sportlich gesehen eine sehr starke Saison. Die Herren 2 wurden Meister in der A-Klasse und stiegen in die Kreisliga auf. Obendrein kamen beide Damenteams zu Vizemeistertiteln und schafften so den Sprung in die Bezirksklasse und Kreisliga!

Im letzten Jahrzehnt des Jahrhunderts wechselten Licht und Schatten für den Verein. Zur Saison 1990/91 fand Stefan Trück, als Jugendlicher nach Dietlingen gewechselt, zu seinen Wurzeln zurück und bildete zusammen mit Richard Könne, Mettke, Klaus Palesch, Kütös und Hug ein starkes Team. Die Herren 2 sowie beide Damenquartetts mussten ihre Klassen wieder verlassen. Die Dritte der Herren verzichtete gar auf den Aufstieg in die A-Klasse.

1991/92 hatte der Verein nur vier Herrenmannschaften gemeldet. Die Erste in der Bezirksklasse, die Zweite in der A-Klasse, sowie die beiden anderen in den B-Klassen. Die Damen 1 spielten in der Kreislige und die Zweite in der Kreisklasse. Erfreulich jedoch für die TTFler, seit langen Jahren war wieder eine Mädchenvertretung am Start. Neuland betrat man mit den Minis, wo Mädchen und Buben zusammen ein Team bilden und nicht älter als 10 Jahre sein dürfen. In dieser Runde erwischte es die Herren 1. Hug und Kürtös gingen nach Maulbronn und Trück, Könne, Mettke, Klaus und Ronald Palesch sowie Boger konnten die Bezirksklasse nicht halten.

1992/93 wurde es personell gesehen bei den Herren noch enger und nur drei Teams vertraten weiterhin die Vereinsfarben. Könne und Mettke erlagen dem Werben der 08 Mühlacker und K. Palesch zog es beruflich nach Bayern. Doch mit Bodo Käser und Bernd Steinhauser waren auch zwei Neuzugänge zu verzeichnen, die das Team in der Kreisliga verstärken sollten. Der Klassenerhalt wurde geschafft und die Damen 2 erreichten gar den Aufstieg in die Kreisliga.

Ein „Highlight“ feierten die Kleinsten: Unter den Fittichen von Trainer Strieter holten sie sich mit Jakob Seemann, Claudia Herrmann, Philip Steinhauser, Jörg Baumann und Corinna Mezger die Meisterschaft in der Mixed-Liga! Mit Erfolg spielten auch einige Akteure bei den Stadtmeisterschaften: S. Mezger/R. Könne wurden im Mix Vizemeister. Susanne Mezger konnte ihren Einzeltitel verteidigen und in einem hochklassigen Endspiel der Herren setzte sich Stefan Trück  mit 3:0 über Thilo Huber durch. Im Doppel war die Paarung Trück/Steinhauser nicht zu schlagen.

1993/94 wurde eine besondere Saison. Die Erste meldete sich in der Bezirksklasse zurück, die Zweite schaffte den Sprung in die A-Klasse und es wurde eine dritte Damenmannschaft gemeldet. Besser konnte sich das Jubiläumsjahr nicht präsentieren. Der Verein wurde 40! Zum Jubiläum wurde ein großes Turnier durchgeführt, welches sich über mehrere Tage erstreckte. Der Höhepunkt des 40-jährigen jedoch war der Festabend in der Erlentalhalle mit rund 500 Gästen, die den runden Geburtstag des Vereins würdigten. Viele befreundete Vereine erwiesen durch ihre Abordnungen dem Jubilar ihre Referenzen. Verdiente Mitglieder erfuhren durch den Vorsitzenden Albrecht Walter Ehrungen und einige erhielten für ihr langjähriges Engagement in ehrenamtlichen Tätigkeiten Auszeichnungen von seiten des TTVWH. Sportlich gesehen jedoch war das Jahr von Ungemach überschattet. Hatte doch die erste Herrenmannschaft wieder die Bezirksklasse erreicht, musste sie aus personellen Gründen wieder zurückgezogen werden!

Im Jahr 1995 wurde der Verein gemeinnützig und als „e.V.“ im Vereinsregister eingetragen.

1995/96 machte man aus der Not eine Tugend und es wurden nur noch zwei Herrenteams ins „Rennen“ geschickt. Doch die drei Damenvierer blieben erhalten. 1996/97: Die Herren 1 konnten die A-Klasse nicht halten und die Zweite wurde Meister, so dass es zum Novum kam und beide Herrenteams in einer Klasse spielten. In dieser Saison kamen nur noch zwei Damenmannschaften zum Einsatz.

Die Generalversammlung im Jahr 1997 ergab eine Wachablösung an der Vereinsspitze: Nach 15 Jahren gab Albrecht Walter das Amt als 1. Vorsitzender ab und Dieter Grulich wurde zum Nachfolger gewählt. Dieter, auch ein Urgestein des Vereins, spielte schon in der Jugend im Verein und zu dieser Zeit in der zweiten Herrenmannschaft.

1997/98 und 1998/99 waren keine berauschenden Jahre. Beide Herrenteams waren in der B- bzw. in der C-Klasse. Nur die Damen waren wie immer in der Kreisliga.

Doch es gab auch Erfreuliches zu berichten. Albrecht Walter, Mitbegründer des Vereins und in mehreren Funktionen tätig, wurde für sein selbstloses Wirken zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

1999/2000 stieg die Erste in die A-Klasse auf. Mit dem neuen Jahrhundert kam auch wieder Schwung bei den Herren auf. Mit Rüdiger Herrmann wurde ein starker Neuzugang präsentiert und der Neuling erreichte den Aufstieg in die Kreisliga. 2001/02 konnte die Erfolgsserie fortgesetzt werden. Die Herren schlugen sich ausgezeichnet in ihrer Umgebung. Die Zweite wurde Meister in der C-Klasse und die Damen feierten endlich den ersehnten Aufstieg in die Bezirksklasse. 2002/03 verschlief die Erste die Vorrunde total. Man lag fast hoffnungslos am Tabellenende und es folgte eine furiose Aufholjagd in der Rückrunde. Letztendlich fehlte dem Team ein einziger Punkt zum Klassenerhalt. 2003/04 verließ R. Herrmann nach dem Abstieg den Verein. Die Mannschaft wurde verjüngt und man spielt in das Jubiläumsjahr hinein wieder in der A-Klasse. Die Herren 2 sind in der B-Klasse vertreten und das sportliche Aushängeschild sind zur Zeit wohl die „Amazonen“ in der Bezirksklasse.

Aber was wäre ein Club ohne Nachwuchs. Schon immer war es eine Stärke des TTF, dass man sich besonders in der Jugendarbeit engagiert. In den sechziger Jahren waren Richard und Wolfgang Könne wie auch Dieter Sauter erfolgreich. Es folgten Titel durch Michael und Susanne Knöller und die Teilnahme an den Württembergischen Meisterschaften. Aber zu wenige schafften den Sprung in die erste Mannschaft. Wolfgang Könne spielte bis zu seinem Umzug in den Norden und Richard Könne war noch in den neunziger Jahren in der ersten Mannschaft. Später packte es Martin Frühwirth und in der derzeitigen ersten „Garnitur“ sind mit Timo Bruckner, Jens Benndorf und Christoph Müller drei ehemalige Jugendliche vertreten.

Das jetzige Damenteam ist mit einer Ausnahme aus Spielerinnen besetzt, die im Verein „aufgewachsen“ sind. Linda Mezger hat sich in dem Quartett etabliert und zwei ehemalige Spielerinnen, Corinna Mezger und Claudia Herrmann spielen in höher angesiedelten Vereinen.

Natürlich gehört zu einem Sportverein nicht nur der Sport, auch die Geselligkeit darf nicht zu kurz kommen. Allein das „Zusammenhocken“ nach dem Training reicht nicht aus. Von Anfang an hatten bei den TTFlern Weihnachtsfeiern und Kameradschaftsabende einen hohen Stellenwert. Wer erinnert sich nicht an die „Highlights“ der Theaterstücke, wo Gerda Walter, Ursel Theuer, Friedlinde Liefke und weitere Akteure die Zwerchfelle der Zuschauer erschütterten! Unvergessen bleiben die Ausflüge, sei es nur bis zum Steinbruch nach Schmie, oder gar die Fahrten nach Berlin, Hamburg, Budapest oder die Weinproben in der Pfalz oder im Ortenauer Weinpfad. Dadurch, dass die Vereine zusammen mit der Gemeinde alle 2 Jahre ein Straßenfest durchführen, werden Kontakte geknüpft und der Zusammenhalt gefördert.

Hervorzuheben ist auch, dass unsere Damen, die schon immer im Verborgenen gewirkt haben, nun auch offizielle Funktionen übernommen haben, welches dem Verein sehr gut bekommt!

Für die kommenden Jahre erhofft sich der Vorstand, dass es gelingen wird, das Vereinsschiff sicher durch die ungewissen Fahrwasser der Zukunft zu steuern. Das „Sportliche“ im Verein weiter zu steigern, den Nachwuchs optimal zu betreuen und zu fördern und die Kameradschaft zu stärken. Nur dadurch ist eine erfolgreiche Zukunft zu ermöglichen und ein faires Miteinander zu schaffen.